Die Idee zu diesem Kartoffelstrudel hat mich überfallen, als ich das Rezept “Kartoffel-Kroketten in Kichererbsen-Teig” im Buch Das grosse vegetarische indische Kochbuch von Julie Sahni gelesen habe. Bei ihrem Rezept wird die Kartoffelmischung portionsweise in Teig getaucht und frittiert. Ich wollte das ganze aber um einiges weniger fett haben, also habe ich ausprobiert, eine leicht abgeänderte Version davon in einen Strudel zu füllen – und diese Fusion zwischen (österreichischem) Strudelteig und indischer Fülle funktioniert tatsächlich hervorragend !
Urid Dal oder auch Urid Dall (beides mit I) oder auch Urad Dal (mit A), sind – in diesem Fall unbedingt halbierte und geschälte! – kleine Bohnen, die beim Anrösten einen herrlich nussigen Geschmack entwickeln. Statt der Limette kann man getrost auch eine Zitrone verwenden. Und wer den Teig nicht selber machen will, der kauft sich eben einen: Strudelteig oder Blätterteig, beides geht. Wer selbstgemachten Strudelteig will, muss diesen natürlich vorher vorbereiten (bis zu dem Schritt, wo man ihn rasten lässt).
Am besten fängt man damit an, die Kartoffeln zu kochen. Dazu die Kartoffeln mit kaltem Wasser zustellen, weil so werden sie gleichmässig durch.
Wenn die Kartoffeln fertig gekocht sind, diese schälen und in einer Schüssel mit einer grossen Gabel grob zerdrücken. Dabei Kurkuma und Currypulver untermischen →
Jetzt könnte ein guter Moment sein, das Backrohr auf 180°C vorzuheizen.
Die Limette (oder Zitrone) auspressen →
Die Zwiebel klein schneiden →
Etwas Öl in einer grossen beschichteten (!) Pfanne oder in einem Topf heiss werden lassen. Wenn es sehr heiss ist, die schwarzen Senfsamen dazugeben. Dabei einen Deckel als Spritzschutz über die Samen halten, weil sie vor lauter Freude, dass sie in heissem Öl schwimmen dürfen, gleich hochhüpfen. Nach ein paar Sekunden die kleinen Urid Dall Bohnen dazugeben und diese kurz mitrösten, bis sie leicht Farbe angenommen haben. Dann die geschnittene Zwiebel dazugeben und weiter alles anrösten, bis auch die Zwiebel schön gebräunt ist →
Danach die Kartoffelmischung, den Limettensaft (oder Zitronensaft) und nach Geschmack Salz dazugeben. Solange weiter rösten, bis die Kartoffeln anfangen, Farbe anzunehmen →
Wer einen selbst gemachten Strudelteig verwendet, diesen dünn ausrollen, den Teig so dünn wie möglich über die Handrücken ausziehen und die dickeren Ränder davon abschneiden. Wer einen gekauften Strudelteig oder einen Blätterteig hat, breitet diesen einfach vor sich aus.
Den Teig mit der Kartoffelmischung gleichmässig bedecken, dabei am oberen Rand eine “freie Zone” (etwa eine Handbreit) einplanen, sodass der Strudel leichter einzurollen ist. Wenn die Kartoffelmischung gut verteilt ist und die Finger vom Kurkuma gelb eingefärbt sind (wer das nicht will, nimmt Handschuhe), den Strudel (wenn der Teig selbst gemacht ist, mit Hilfe des Tuchs) einrollen →
Oben mit Ei (oder vegan: mit Öl) bestreichen, und für 30 Minuten bei 180°C auf mittlerer Schiene goldgelb backen →
Bis der Strudel fertig ist, kann man als Beilage noch einen netten Salat vorbereiten: Heute gibts einen grünen Salat mit Tomaten, einer halben geschälten und gewürfelten Nektarine, angerösteten Sonnenblumenkernen und ein bisschen Basilikum. Das Dressing kommt erst kurz vor dem Servieren drauf, man kann es aber auch schon vorbereiten →
Eine leicht indisch angehauchte Joghurtsauce stellt man her, indem man zu Joghurt (Menge nach Wunsch) etwas Salz (hier im Bild ist es Himalya-Salz, deswegen sieht es so rosa aus) und ca. 1 Messerspitze Chunky Chat Pulver beimengt. Chunky Chat ist eine fertige Gewürzmischung, die recht viel Mangopulver enthält und mit dieser Säure einfach sehr gut ins Joghurt passt. Man bekommt sie in indischen Lebensmittelgeschäften (Veganer lassen die Joghurtsauce natürlich weg) →
Wenn der Strudel fertig ist, diesen schräg in ca. 4 cm breite Scheiben schneiden und diese mit den Schnittflächen nach oben auf Tellern anrichten, daneben den Salat und die Joghurtsauce geben (z.B. so wie im ersten Bild) →
- Strudelteig (entweder die Hälfte von meinem selbst gemachten Strudelteig-Rezept), oder 1 Stück gekaufter Strudel- oder Blätterteig, wie man will). Wer den Strudelteig selbst macht, braucht auch noch ein Strudeltuch.
- 1 kg Kartoffeln
- 1/2 TL Kurkuma (Gelbwurzelpulver)
- 1/2 TL Currypulver (gekauft oder selbst gemacht)
- 2-3 EL ÖL (zum Anrösten der Kartoffelmischung)
- 1 TL schwarze Senfsamen
- 2 TL Urid Dall (kleine geschälte halbe Bohnen)
- 1 mittelgrosse Zwiebel
- Saft von 1/2 Limette (oder Zitrone)
- Salz nach Geschmack
- Wer selbstgemachten Strudelteig verwendet, diesen nach Anleitung bis zu Schritt "rasten lassen" vorbereiten.
- Kartoffeln kochen und schälen. Dann mit Kurkuma und Currypulver mittels einer grossen Gabel in einer Schüssel grob zerdrücken.
- Das Backrohr auf 180° vorheizen) und ein Backblech mit Backpapier belegen und beiseite stellen.
- Die Limette (oder Zitrone) auspressen.
- Die Zwiebel klein schneiden.
- Senfsamen, Urid Dall und Zwiebel neben dem Herd bereitstellen.
- Das Öl in einer grossen beschichteten Pfanne (oder in einem beschichteten Topf) erhitzen. Wenn es sehr heiss ist, die Senfsamen dazugeben, dabei einen Deckel als Spritzschutz über die Pfanne halten, weil die Senfsamen gleich hochhüpfen.
- Noch während die Samen zu entkommen versuchen die Urid Dall Bohnen dazugeben und leicht anbräunen lassen.
- Danach gleich die kleingeschnittene Zwiebel dazugeben und weiterrösten, bis die Zwiebelstückchen weich sind und auch etwas braune Farbe angenommen haben.
- Die Kartoffelmischung, den Limettensaft (oder Zitronensaft) und Salz nach Geschmack dazugeben und die Mischung unter ständigem Rühren weiterrösten, bis auch die Kartoffeln etwas gebräunt sind.
- Die Kartoffelmischung vom Herd nehmen und überkühlen lassen.
- Selbstgemachten Strudelteig ausziehen und auf das Strudeltuch legen. Gekauften Teig einfach vor sich ausbreiten.
- Die Kartoffelmischung gleichmässig auf dem Teig verteilen. Dabei am oberen Rand etwa eine Handbreite Platz lassen, damit sich der Strudel gut verschliessen lässt.
- Den Strudel (wenn selbstgemacht mit Hilfe des Strudeltuches) zusammenrollen und gut verschliessen. Mit der "Naht" nach unten auf das Backblech legen.
- Beide Enden flach niederdrücken (dabei eventuell zu dicken Teig wegschneiden) und unter den Strudel stecken.
- Den Strudel mit einem verquirlten Ei (Veganer nehmen Öl) bestreichen.
- Im Backrohr bei 180° auf mittlerer Schiene 30 Minuten lang goldgelb backen.
- Einen Salat und eine Joghurtsauce nach Wahl als Beilage vorbereiten: Mein Salat besteht aus grünem Salat, einer halben geschälten und gewürfelten Nektarine, einer Tomate, gerösteten Sonnenblumenkernen, etwas Basilikum und natürlich Salatdressing. Meine Joghurtsauce mache ich heute mit Joghurt, Salz und Chunky Chat (einer fertigen Gewürzmischung, die man in indischen Lebensmittelgeschäften bekommt). Mann kann eine Joghurtsauce aber auch einfach mit gehackten Kräutern wie z.B. Petersilie, Dill, Thymian oder Minze und etwas Salz und Pfeffer herstellen.
- Den fertig gebackenen Strudel schräg in ca. 4 cm breite Scheiben schneiden und diese mit den Schnittflächen nach oben auf Tellern anrichten und daneben den Salat und die Joghurtsauce auf die Teller geben.
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The idea for this Potato Strudel came to me on reading the recipe “Kartoffel-Kroketten in Kichererbsen-Teig” (Potato croquettes in chickpea dough) in Das grosse vegetarische indische Kochbuch by Julie Sahni. In her recipe small batches of potato mixture are dipped in a chickpea batter and fried in hot oil. This sounded more fatty than I wanted, so I tried putting the potato mixture into a strudel – and it turns out that this fusion between Austrian and Indian foods works astonishingly well !
Ingredients
- strudel dough (either use 1/2 the amount of my homemade strudel dough recipe or 1 sheet ready made)
- 1 kg potatoes
- 1/2 t turmeric (curcuma)
- 1/2 t curry powder (store bought or homemade)
- 2-3 T vegetable oil
- 1 t black mustard seeds
- 2 t urid dall (a type of small Indian bean, halved, without husk)
- 1 medium onion
- juice of 1/2 lime (or lemon)
- salt to taste
Instructions
- If you make your own strudel dough, prepare it first but do not roll it out yet (or it might dry out too much).
- Boil the potatoes and peel them. Then use a large fork to mash them in a bowl together with the turmeric and curry powder.
- Preheat the oven to 180°C. Line a tray with baking paper and put it in the oven.
- Squeeze the lime (or lemon).
- Cut the onion into small pieces.
- Put the mustard seeds, urid dall and onions within easy reach of the stove.
- Heat the oil in a large non-stick (!) pan or pot. When it is very hot, add the mustard seeds and cover to prevent the popping seeds escaping.
- While the seeds are still popping, add the urid dal and let it brown a little bit.
- Then immediately add the onions and continue to fry everything until the onion is soft and a little browned.
- Add the mashed potato mixture, lime (lemon) juice, and salt to taste. Continue frying until the potatoes have also browned a little.
- Remove from the stove and leave to cool.
- If using home-made strudel dough, roll it out and stretch as per the recipe. If using bought, unroll and place it in front of you.
- Evenly spread the potato mixture onto the sheet of strudel dough, leaving a margin about the width of your palm at the far end so that you can better seal the strudel when it is rolled up.
- Roll up the strudel, seal it with a bit of water, and carefully place it onto the tray with the seam underneath and the two ends folded under.
- Brush with beaten egg (vegan: oil).
- Bake at 180°C for 30 minutes.
- While the strudel is in the oven, prepare a salad to your liking. This time I made one with lettuce, half a nectarine pealed and cut into cubes, tomato, roasted sunflower seeds, basil leaves and of course some salad dressing.
- You can also make a yoghurt sauce. I like to make one with salt and chunky chat powder, which is a ready made spice blend that you can buy in Indian shops, but you could just add some fresh chopped herbs such as parsley, dill, thyme or mint, together with salt and pepper, to fresh unsweetened yoghurt.
- Once the strudel is ready, cut it into pieces roughly 4 cm in width, place on plates with the cut side facing upwards, and serve with salad and yoghurt sauce.