Gleich hier am Anfang muss ich folgendes festhalten: ohne einen Gemüsewolf (das ist ein Fleischwolf in einem vegetarischen Haushalt) gibt es keine perfekten Falafeln. Punkt.
Der Trick zu perfekten Falafeln ist, dass man die Kichererbsen nicht kocht, sondern nur über Nacht in kaltem Wasser einweicht und am nächsten Tag eben durch so einen Gemüsewolf dreht – das ergibt dann genau die richtige Konsistenz ! Mit gekochten Kichererbsen bleiben die Falafeln einerseits zu weich, andererseits muss man auch mehr Bindemittel nehmen und dadurch werden sie zu trocken (oder zu mehlig), und ausserdem haben sie auch keinen Biss. Wenn man einen elektrischen Food-Processor verwendet, kann man nie sicher gehen, dass alle Kichererbsen auf dieselbe Grösse zerkleinert werden.
Wir haben unseren Gemüsewolf vor ein paar Jahren auf einer Second-Hand-Online-Plattform erstanden. Er musste nur noch ein bisschen entrostet und mit Leinöl eingebrannt werden (um weiteres Rosten zu verhindern), aber seither funktioniert er einwandfrei. Es mag jetzt vielleicht ein wenig übertrieben scheinen, sich speziell zum Herstellen von Falafeln so ein Gerät zuzulegen, aber man glaube mir: will man zu Hause Falafeln machen, dann braucht man einfach einen Gemüsewolf, ehrlich ! Vielleicht findet sich ja bei der einen oder anderen Oma (oder beim Opa ?) noch so ein Gerät, das nicht mehr gebraucht wird ?
Am Bild oben sieht man alle Zutaten für die Falafeln. Alternativ zu den Semmelwürfel kann man auch eine Scheibe getrocknetes Weissbrot verwenden. Am Bild oben ist eine halbe kleine Zwiebel zu sehen (ich hab mir nur gedacht, ich schreib das dazu, weil man sieht nicht so gut, dass es nur eine Hälfte ist). Zusätzlich braucht man noch Öl zum Herausbacken.
Die Zutaten für das Hummus hab ich nicht extra fotografiert, weil Hummus so simpel zu machen ist, dass das sicher jede/r auch ohne Bild mit dem Rezept unten hinkriegt ! 😉 Am besten bereitet man das Hummus zuerst zu, weil dann ist es schon fertig, wenn die Falafeln frisch herausgebacken sind.
Für das Hummus werden die gekochten Kichererbsen einfach gemeinsam mit allen anderen Zutaten mit einem Mixstab fein gemixt. Zum Anrichten kann man noch etwas Kreuzkümmel über das Hummus streuen bzw. optional mit ein paar Oliven oder ein paar Blättern grünem Salat dekorieren.
Und jetzt kann der Falafel-Spass losgehen: Die halbe Zwiebel in etwas kleinere Stücke schneiden und die Kichererbsen abwechselnd mit den Zwiebelstücken und der Petersilie durch den Gemüsewolf drehen. Ich kann gar nicht beschreiben, was für ein gutes Gefühl man dabei hat !!! Die Kurbel ist nicht zu schwer und auch nicht zu leicht zu drehen, und irgendwie spürt man dabei, dass der Gemüsewolf ein extrem durchgedachtes Gerät ist. Am Ende schickt man dann noch die Semmelwürfel hinterher: einerseits saugt man damit eventuelle Restflüssigkeit aus dem Gemüsewolf auf, andererseits sind die faschierten Semmelwürfel optimal zum Binden der Masse →
Von der Zitrone den Saft auspressen und den Zitronensaft mit den restlichen Zutaten (Backpulver gesiebt, Mehl, Salz, Chili, Koriander und Kreuzkümmel) zur faschierten Masse geben und alles gut durchkneten.
Man kann jetzt einfach mit der Hand die Masse zu kleinen Bällchen formen (Durchmesser 3-4 cm) oder man lässt sich von mir schon wieder wegen eines einmaligen Küchengeräts nerven: und zwar gibt es eigens zum Herstellen von Falafeln einen Falafel-Maker, den ich hier ein wenig beschreibe →
Hier ist auch noch ein Link zum Falafel-Maker auf Amazon (Partnerschaftslink)
Zum Formen der Falafeln hält man den Falafel-Maker in einer Hand und zieht dabei den Knopf nach unten: damit senkt sich die Fläche in der Mitte nach unten und man hat Platz, die Masse einzufüllen … →
… Mit der anderen Hand drückt man mit der Handfläche die Masse fest und flach und streift die überschüssige Masse ab, und durch das Loslassen des Knopfes schiebt sich das fertige Falafel nach oben. Voilà ! →
Auf den Bildern oben sieht man ein paar fertig geformte Falafeln auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech. Das ganze Rezept ist für ca. 28 Falafeln und da bei uns meist nicht alle gleich gegessen werden, friere ich gerne einen Teil der geformten Falafeln noch roh ein: dazu geb ich sie – nebeneinander mit Abstand aufgelegt – direkt mit dem Backblech ins Gefrierfach. Sobald sie gefroren sind, kann ich sie platzsparend in einen Tiefkühlbeutel mit Zippverschluss geben. Dadurch, dass sie schon gefroren sind, bevor sie alle dicht nebeneinander in den Tiefkühlbeutel kommen, frieren sie nicht zusammen und ich kann sie später stückweise, je nach Bedarf, aus dem Tiefkühlfach nehmen und (noch gefroren) frisch herausbacken.
Zum Zubereiten einfach ca. 1 1/2 cm hoch (bei Bällchen entsprechend mehr) Öl in einer Pfanne (bei Bällchen besser in einem Topf) erhitzen und die Falafeln auf beiden Seiten (bzw. rundherum) goldbraun backen. Am besten schmecken sie wirklich, wenn sie ganz frisch zubereitet sind ! 🙂
- FÜR DAS HUMMUS:
- 100 g Kichererbsen, über Nacht in Wasser eingeweicht (zum selber Kochen) oder 220 g gekochte Kichererbsen aus der Dose (400 g Dose mit Flüssigkeit, ein Teil Flüssigkeit wird verwendet !)
- 1/4 Tasse Kochwasser der Kichererbsen bzw. Flüssigkeit aus der Dose
- 2 EL Zitronensaft
- 2 EL Tahini (Sesampaste)
- 2 EL Wasser
- 1 TL gemahlener Kreuzkümmel, plus ein wenig zum Darüberstreuen
- 1/2 TL gemahlener Koriander
- 1 Zehe Knoblauch, gepresst (für Liebhaber von rohem Knoblauch, ich lass die weg !)
- Salz nach Geschmack (ca. 1/2 TL)
- Pfeffer nach Geschmack
- ein paar Oliven bzw. ein paar Blätter grüner Salat zum Dekorieren (optional)
- etwas Olivenöl zum Aufbewahren (falls etwas übrig bleibt)
- FÜR DIE FALAFELN:
- 200 g Kicherebsen, über Nacht in Wasser eingeweicht (nicht gekocht !)
- 1 grosser Bund Petersilie (20 g)
- 1/2 kleine Zwiebel
- 20 g getrocknete Semmelwürfel (alternativ eine Scheibe getrocknetes Weissbrot)
- 1 mittelgrosse Zitrone
- 4 EL Mehl
- 1/2 TL Backpulver
- 1/2 TL Salz
- 1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
- 1/2 TL gemahlener Koriander
- 1/8 TL Chilipulver (optional)
- Öl zum Herausbacken
- UTENSILIEN FÜR DIE FALAFELN:
- Fleischwolf (aka Gemüsewolf)
- Falafel-Maker, 4 cm Durchmesser (optional)
- FÜR DAS HUMMUS:
- Die über Nacht eingeweichten Kichererbsen in einem Schnellkochtopf für 13 Minuten ab Druckaufbau kochen lassen und danach den Druck langsam abbauen lassen. Alternativ dazu nimmt man fertig gekochte Kichererbsen aus der Dose (Flüssigkeit in beiden Fällen aufheben !).
- Die gekochten Kichererbsen mit dem Rest der Zutaten mit einem Stabmixer sehr fein mixen.
- Zum Anrichten mit etwas Kreuzkümmel bestreuen bzw. mit ein paar Oliven bzw. ein paar Blättern grünem Salat dekorieren.
- FÜR DIE FALAFELN:
- Die halbe Zwiebel in kleine Stücke schneiden.
- Mit dem Gemüsewolf abwechselnd die über Nacht eingeweichten Kichererbsen, die Petersilie und die Zwiebelstücke faschieren. Ganz am Schluss die getrockneten Semmelwürfel faschieren (einerseits saugt man damit eventuelle Restflüssigkeit aus dem Gemüsewolf auf, andererseits sind die faschierten Semmelwürfel optimal zum Binden der Masse).
- Von der Zitrone den Saft auspressen und gemeinsam mit Mehl, Backpulver (gesiebt), Salz, Chili, Koriander und Kreuzkümmel zur faschierten Masse geben und alles gut durchkneten.
- Entweder mit der Hand die Masse zu kleinen Bällchen formen (Durchmesser 3-4 cm) oder mit Hilfe eines Falafel-Makers die Falafeln formen.
- Öl in einer Pfanne (bei Bällchen besser einen höheren Topf verwenden) erhitzen und die Falafeln goldbraun frittieren.
- Die Falafeln gemeinsam mit dem Hummus servieren.
Will man das Hummus aufheben, dieses in einen verschliessbaren Behälter geben, flach streichen und mit etwas Olivenöl beträufeln, damit die Oberfläche nicht eintrocknet. In den Kühlschrank geben und vor Verwendung auf Raumtemperatur bringen.
Zu den Falalfeln mit Hummus passt türkisches Fladenbrot oder Pita-Brot recht gut.