Jahrelang hab ich immer wieder versucht, zu Hause eine französische Zwiebelsuppe zu kochen, die genauso gut schmeckt, wie eine, die man im Restaurant bekommt – allerdings ohne viel Erfolg. Meine Versuche in Bezug auf die Kochzeit haben sich auf mehr als eine volle Stunde ausgedehnt, aber irgendwie waren die Zwiebel nie so schön weich und sämig, wie ich es gerne gehabt hätte. Nach etlichen Versuchen hab ich dann aufgegeben – bis mein Mann und ich uns vor ein paar Jahren diesen kleinen Schnellkochtopf zugelegt haben.
Wir haben den Schnellkochtopf hauptsächlich zum Kochen von braunem Reis (Kochzeit unter Druck exakt 23 Minuten !) verwendet, und dann ist mir auf einmal diese Idee gekommen: wenn ich die Kochzeit von braunem Reis von ca. 40-50 Minuten (ohne Schnellkochtopf) auf 23 Minuten (mit Schnellkochtopf) reduzieren kann, dann muss das ja auch bei der Kochzeit von französischer Zwiebelsuppe eine Wirkung zeigen !
Also hab ich mich an meine erste Zwiebelsuppe gemacht. Ich hab (wie meistens) die Zwiebel recht klein geschnitten. Nach 20 Minuten im Schnellkochtopf waren die Zwiebel-Stückchen kaum mehr zu erkennen und es war alles ein einziger Brei (zwar generell recht lecker, aber ohne viel Konsistenz). Das nächste Mal hab ich die Zwiebel dann eher gross geschnitten (so wie man unten am Foto sehen kann), aber dann waren sie nach 20 Minuten noch nicht wirklich ganz so, wie ich sie gern gehabt hätte. Ich hab ihnen dann noch zusätzliche 15 Minuten im Schnellkochtopf gegönnt, danach waren sie fast perfekt. Um die gewünschte Sämigkeit zu erreichen und um nicht allzu grosse Stückchen zu in der Suppe zu haben, hab ich dann noch ein bisschen mit dem Mixstab nachgeholfen.
Das heisst, je kleiner die Stückchen, desto schneller sind sie durch (no na net hör ich jetzt gerade die WienerInnen ätzen) und je grösser die Stückchen, umso länger die Kochzeit. Ich bin aber auf jeden Fall dafür, dass man sich einen Teil der Arbeit (und etwaige Tränen) beim Zwiebelschneiden sparen sollte und dafür einfach den Schnellkochtopf ein wenig länger für sich arbeiten lässt !
Für die Suppe braucht man einen Haufen Zwiebel, Butter, trockenen Weisswein, etwas Essig, Suppenwürze, Thymian, ein Lorbeerblatt, Salz und Pfeffer. Pro Portion braucht man eine Scheibe rustikales Weissbrot und etwas geriebenen Gruyere (oder eben einen anderen Käse, der einem gut schmeckt). Was man hier nicht im Bild sieht, was aber auch hervorragend zur Zwiebelsuppe passt, sind ein paar Spritzer Tabasco →
Ich hab heute zum Dekorieren noch den Rest von einer Frühlingszwiebel entdeckt, man könnte dazu aber auch Schnittlauch verwenden oder die Dekoration einfach weglassen →
Auf dem Foto unten sieht man die recht grossen Zwiebelstücke: jede Zwiebel-Hälfte wird nochmal in nur vier Teile geschnitten, das reicht dann auch schon →
Wichtig ist, dass man die Zwiebel, bevor sie in den Schnellkochtopf kommen, in Butter braun anbratet. Nachdem das Weichmachen der Schnellkochtopf übernimmt, geht es hier wirklich nur um die Röstnoten. Man kann das also ruhig bei etwas höherer Hitze machen. Ich hab hintereinander jeweils ein Drittel meiner Zwiebel angebraten (weil alle auf einmal hätten einfach nicht in meine Pfanne gepasst) →
Die angebratenen Zwiebelstücke kommen dann alle in den Schnellkochtopf. Dazu kommt das Lorbeerblatt, Thymian, Pfeffer und 2 Tassen Wasser. Und los gehts mit dem Schnell-Kochen ! →
Ich schalte immer gleich zwei Herdplatten auf einmal ein, eine mit maximaler Hitze und eine mit minimaler Hitze (das kann man sich bei einem Gas- oder Induktionsherd natürlich sparen, weil da kann man die Hitze schneller regulieren). Zum Druck-Aufbauen stelle ich den Schnellkochtopf auf die heissere Platte. Wenn sich der Druck aufgebaut hat – das sieht dann bei unserem Schnellkochtopf so aus, … →
… dann stelle ich den Schnellkochtopf einfach auf die zweite Herdplatte mit minimaler Hitze (und schalte die erste Herdplatte ab) – und stelle die Zeituhr auf 35 Minuten. Nach der Kochzeit kommt der Schnellkochtopf in die Abwasch (= Spüle) und wird mit kaltem Wasser übergossen, damit sich der Druck rasch abbaut und es der Sicherheitsverschluss erlaubt, den Deckel vom Topf zu nehmen.
Den Schnellkochtopf wieder auf die Herdplatte stellen und die wieder Hitze erhöhen, den Weisswein, den Essig und die Suppenwürze dazu geben und nochmal für ein ca. 5 Minuten kochen lassen (damit der Alkohol verdampft). Mit Salz abschmecken. Danach vom Herd nehmen, das Lorbeerblatt entfernen und nach Wunsch die grösseren Zwiebelstücke mit dem Mixstab etwas zerkleinern.
Den Käse grob reiben … →
… und pro Person ein Stück Weissbrot im Backofen bei ca. 180° auf beiden Seiten gut bräunen bis es knusprig ist (4-5 Minuten pro Seite).
Bei der französischen Zwiebelsuppe ist es normalerweise üblich, dass man die Suppe schon fertig portioniert in ofenfeste Suppenschalen gibt, das Weissbrot drauflegt, den geriebenen Käse darüber streut und die Schälchen nochmals unter den Grill stellt, um den Käse zu schmelzen. Wer will, kann das natürlich auch gerne so machen, aber mir ist das ein bisschen zu kompliziert, also streu ich den Käse direkt auf die Brote im Backofen, nachdem ich sie einmal umgedreht hab und nachdem die zweite Seite schon fast fertig gebräunt ist (natürlich liegt unter den Broten auch brav ein Backpapier !).
Heute, weil ich es für das Foto einfach super hübsch haben wollte, hab ich ein bisschen geschummelt: ich hab zuerst die Suppe in den Teller gegeben, dann die Weissbrotscheibe draufgelegt, dann den Käse darüber gegeben und mit dem Gourmet-Brenner den Käse geschmolzen, es geht also auch so. 😉
Diese hier ist meine, ohne Frühlingszwiebel-Deko →
Und hier nochmal ein Foto mit Dekoration (und ja ok, im Nachhinein betrachtet ist das vielleicht ein bisschen kitschig). Ich würde die Frühlingszwiebel (bzw. den Schnittlauch) im Alltag einfach mit einer schwungvollen Handbewegung in die Mitte des Tellers streuen, aber heute war mir irgendwie nach einer Frühlingszwiebel-Uhr mit einer Extra-Stunde zumute (vielleicht wegen der kommenden Zeitumstellung) →
Und die Moral von der Geschicht ist mach keine Zwiebelsuppe ohne Schnellkochtopf nicht.
Ogottogott, ist das ein schlechter Reim, aber das Rezept ist dafür umso besser, ehrlich ! 🙂
Wie man mit dem Schnellkochtopf kocht, hab ich ja schon oben beschrieben, bzw. kann man das auch in meinem Blog Post über unseren Schnellkochtopf nachlesen, deswegen hab ich das hier im folgenden Rezept nicht nochmal ausführlich erklärt, sondern nur die Kochzeit mit 35 Minuten (ab dem Druckaufbau) angegeben.
- 850 g Zwiebel (ca. 10 eher kleine Zwiebel)
- 50 g Butter
- 1/2 TL Thymian
- 1 Lorbeerblatt
- Pfeffer nach Geschmack
- 2 Tassen Wasser
- 125 ml trockener Weisswein
- 1 TL Essig
- 1 EL Suppenwürze (mehr nach Geschmack)
- Salz nach Geschmack
- Frühlingszwiebel oder Schnittlauch, fein geschnitten (zur Dekoration, optional)
- 4 Scheiben rustikales Weissbrot (1 Scheibe pro Portion)
- 80 g Gruyere (oder anderen Käse nach Wahl), ca. 20 g pro Portion, optional mehr
- Schnellkochtopf !
- Zwiebel grob schneiden: zuerst halbieren, dann die Hälften jeweils in 4 Teile schneiden.
- In einer beschichteten Pfanne Butter zerlassen und die Zwiebel portionsweise darin anbräunen - dabei für jede Portion in etwa dieselbe Menge Butter verwenden. Das kann man ruhig mit recht viel Hitze machen, weil es geht hier nur um die Röstaromen, das heisst die Zwiebel müssen dabei nicht weich werden, das passiert ja dann im Schnellkochtopf. Wenn eine Portion fertig ist, diese in den Schnellkochtopf geben.
- Lorbeerblatt, Thymian und Pfeffer zu den Zwiebeln geben und 2 Tassen Wasser dazugeben.
- Die Zwiebelsuppe für 35 Minuten (ab dem Druckaufbau) im Schnellkochtopf kochen lassen.
- Nach 35 Minuten den Schnellkochtopf in die Abwasch (= Spüle) stellen und mit kaltem Wasser übergiessen, bis sich der Druck abgebaut hat und man den Deckel abnehmen kann.
- In der Zwischenzeit Backofen auf 180°C vorheizen.
- Nun den Wein, den Essig und die Suppenwürze dazumischen.
- Den Topf wieder zurück auf die Herdplatte stellen und die Hitze soweit erhöhen, dass die Suppe nochmal zu kochen beginnt. Für ca. 5 Minuten kochen lassen, damit der Alkohol verdunstet.
- Den Käse grob reiben und zur Seite stellen.
- Die Brotscheiben auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und im Backrohr auf oberster Schiene bei ca. 180° C zuerst auf einer Seite gut bräunen (ca. 4-5 Minuten). Dann umdrehen und auch die zweite Seite etwas anbräunen (ca. 2-3 Minuten). Bevor die Brote auf der zweiten Seite fertig gebräunt sind, diese kurz aus dem Backofen nehmen und mit Käse bestreuen. Danach nochmal zurück in das Backrohr geben, bis der Käse geschmolzen ist.
- Das Lorbeerblatt aus der Suppe entfernen und mit Salz abschmecken (wieviel Salz man benötigt hängt davon ab, wieviel Salz die Suppenwürze schon enthält).
- Nach Belieben die etwas grösseren Zwiebelstückchen mit einem Stabmixer etwas zerkleinern, dadurch wird die Suppe noch sämiger.
- Die Zwiebelsuppe in Teller oder Schüsseln geben und mit jeweils einem mit Käse überbackenen Brot belegen. Nach Belieben mit Frühlingszwiebel oder Schnittlauch dekorieren (optional).
- Herzhaft geniessen !
*
I’ve tried to make French onion soup at home many times in the past, but somehow it never tasted quite as good as what I could get in a restaurant. Somehow I could never achieve the right consistency, even if I cooked the onions forever. At some point I just gave up.
But then, a few years ago, my husband and I decided to buy ourselves a small pressure cooker. Our main motivation for buying it was so that we could cook more brown rice (a pressure cooker makes brown rice cook in 23 minutes, instead of 40-50). After seeing how effective it is for brown rice, I wondered if it might also speed up cooking French onion soup – and it turns out, it really does!
Not only was I able to achieve the smooth, creamy consistency I was looking for, but I was able to get it with relatively little effort and a remarkably brief cooking time! Even better – each onion only only needs to be cut into 8 pieces (see photo above). Once everything is chopped and prepared and the pressure has built up in the pot, it is ready in just 35 minutes.
(I wrote a longer guide about pressure cookers and how to cook with them in a post about our pressure cooker.)
After cooking the soup, you should serve it with a piece of grilled cheese (toasted bread with melted cheese on top). Most recipes say you should put the soup into ovenproof bowls, add a piece of dry toast, grate cheese over the toast and grill in the oven until the cheese is melted. I prefer to just make grilled cheese the usual way and just add them to the soup when it’s served in normal serving bowls – it’s less work and it tastes exactly the same.
Note: Makes 4 starter-sized portions.
Ingredients
- 850 g onions (about 10 small onions)
- 50 g butter
- 1/2 t dried thyme
- 1 bay leaf
- pepper to taste
- 2 cups water
- 125 ml dry white wine
- 1 t vinegar
- 1 T soup stock powder (more or less to taste)
- salt to taste
- 1/2 spring onion or chives, finely chopped (for decoration, optional)
- 4 pieces of crusty, rustic white bread (1 per person)
- 80 g gruyere cheese (or any other cheese that you like and that melts easily); 20 g per person, more if you like
- pressure cooker!
Instructions
- Chop the onions into 8 pieces: cut each onion in half, then cut each half into four pieces.
- Working in batches, briefly fry the onions in butter over medium-high heat until they start to brown. Use an equal amount of butter for each batch. The pan should be quite hot as this is only to achieve the roasted flavour notes that onion soup needs, without softening the onions too much (the pressure cooker takes care of this part). As each batch finishes, transfer it to the pressure cooker.
- Add the bay leaf, thyme, and pepper to the onions in the pressure cooker, and pour in the water.
- Seal the pressure cooker, bring it up to high pressure, and cook for 35 minutes (counted from when the pressure has built up fully). Release the pressure using the quick-release method.
- Preheat the oven to 180° C.
- Add wine, vinegar and soup stock powder. Return the pressure cooker to the cooktop, unsealed, and boil off the alcohol (this takes about 5 minutes).
- While the soup is boiling, roughly grate the cheese and set aside.
- Line an oven tray with baking paper and place the slices of bread onto it. Toast on one side until nicely browned (about 4-5 minutes). Flip and toast the other side for another 2-3 minutes, until slightly browned.
- Remove the tray from the oven and sprinkle the grated cheese evenly over each slice (with the less-browned side facing upwards). Return to the oven for a few more minutes until the cheese has melted as much as you like it. Remove from the oven and set aside.
- Add salt to the soup, to taste (this will depend on how salty your soup stock powder is).
- Depending on how creamy you like your soup, you can use a stick blender to break down some of the larger pieces of onion. (The more you blend, the creamier the soup gets; you can do this as much or as little as you like.)
- Ladle the soup into bowls. Add one of the pieces of toast with cheese to each bowl.
- Garnish with spring onion or chives, if you like.
- Enjoy the hearty goodness!