Ich bin kürzlich im Internet über Bilder von hellgrünem Biskuit-Teig gestolpert. Zuerst hab ich mir gedacht, dass hier sicher Lebensmittelfarbe mit im Spiel ist, aber dann hab ich gesehen, dass überall Pandan daneben stand. Das hat mich neugierig gemacht, weil ich keine Ahnung gehabt hab, was das sein soll, und dann hab ich etwas ich über die kulinarische Verwendung von Pandan-Blättern gelernt →
Die Pandan-Blätter selbst werden nicht gegessen, aber man kann sie unterschiedlich verwenden, um Speisen mit dem typischen Aroma von Basmati-Reis zu aromatisieren.
- Pandan-Blätter mitkochen (so wie z.B. Lorbeer-Blätter, die man ja auch vor dem Essen entfernt)
- Kleine Häppchen in Pandan-Blätter einwickeln und dann dämpfen oder frittieren
- Aus den Blättern einen Extrakt gewinnen und diesen dann den Speisen zusetzen.
Nicht mal eine Woche nach meiner Internet-Entdeckung war ich wieder mal im Asia Shop einkaufen und siehe da, was lacht mich aus dem Kühlregal an und kostet nur 1,50 Euro ? Richtig, eine ganze Packung frischer Pandan-Blätter – und schon war sie gekauft !
Zu Hause hab ich im Internet nochmal nach Rezepten gesucht und mich dann dafür entschieden, in Pandan-Blätter eingewickelte Hühner-Stückchen einfach durch Tofu zu ersetzen.
Ich wollte natürlich auch unbedingt ausprobieren, wie das mit dem Extrakt so funktioniert, also hab ich mir dafür 6 Blätter zur Seite gelegt.
Für den eingewickelten Tofu hab ich zuerst einmal frischen Tofu in Würfel geschnitten, zum Entwässern kurz zwischen Küchenpapier gelegt, die Würfel dann auf allen Seiten gut angebraten und am Ende noch etwas Soja-Sauce in die noch heisse Pfanne gegeben, um dem Tofu etwas Geschmack zu geben →
Danach ging es ans Einwickeln: Einen von den Tofu-Würfeln hab ich sogar nach einer Video-Anleitung “eingeflochten” … →
Ich hab erst nach dem ersten Würfel gelesen, dass man die Blätter vor dem Wickeln 1 Stunde in kaltem Wasser einweichen sollte, um sie biegsamer zu machen, aber ich war zu diesem Zeitpunkt schon zu hungrig (und auch zu neugierig auf den Geschmack), um nochmal eine ganze Stunde zu warten. Weil man bei dieser Flecht-Technik recht viel vom Blatt braucht (eigentlich ein ganzes), hab ich die restlichen Tofu-Würfel einfach mit kürzeren Blatt-Abschnitten eingerollt und jeweils mit einem Zahnstocher fixiert. Es hat auch ohne Einweichen eigentlich ganz gut geklappt, das mit dem Einwickeln … →
Nach 10 Minuten im Dampfgarer hab ich mir gedacht, das sollte jetzt reichen, weil der Tofu ist ja eh schon “durch” und so hab ich die kleinen Päckchen einfach als servier-fertig deklariert →
So, jetzt will ich hier ganz ehrlich sein: das Aroma der Pandan-Blätter hat sich leider nicht wirklich in den Tofu hineingezogen, sondern eher im Rest der Wohnung als fast 2 Tage anhaltender intensiver Geruch nach Basmati festgesetzt. Das Aroma war im Tofu selbst (falls nicht ohnehin nur eingebildet) nur ganz ganz zart zu erahnen.
Aber, es hat nett ausgesehen und auch Spass gemacht, wieder einmal etwas Neues auszuprobieren. Mein Mann hat am Abend dann auch noch ein paar frisch gedämpfte (diesmal etwas länger) Päckchen probieren dürfen, aber er war derselben Meinung wie ich: dass es zwar überall toll nach Basmati-Reis riecht, dass man den Geschmack der Pandan-Blätter aber nicht wirklich im Tofu merkt.
Aber jetzt zum Pandan-Blätter-Extrakt:
Aus den 6 beiseite gelegten Blättern und 3-4 EL Wasser hab ich mit dem Mixstab eine Paste gemixt (und wenn man dabei nicht aufpasst, ist ein T-Shirt-Wechsel unumgänglich) →
Von den 6 Blättern hab ich genau die Menge Paste erhalten, die man am unteren Foto sieht. Von dieser Paste hab ich dann mit Hilfe von einem kleinen Teesieb den Saft herausgepresst →
Im Endeffekt waren es dann ca. 30 ml Flüssigkeit, bei der sich dann nach einiger Zeit der grüne Anteil im unteren Glasbereich abgesetzt hat: dieses Foto hier ist nach ca. 2 Stunden entstanden →
Das kleine Glas hab ich über Nacht im Kühlschrank stehen gelassen und dadurch hat sich der grüne Anteil – also der eigentliche Extrakt – dann nochmal auf ungefähr die Hälfte verdichtet.
Den oberen hellen Teil im Glas hab ich entsorgt und die grüne Flüssigkeit hab ich zur Kochflüssigkeit für ca. 1 Tasse Basmati-Reis dazugegeben. Wir haben keinen “normalen” Reis zu Hause, den man mit Pandan-Extrakt zur Qualität von Basmati-Reis “aufbessern” könnte. Aber ich hab mir gedacht, wenn ich jetzt dieses Pandan-Blätter-Basmati-Aroma zu unserem sehr guten Basmati-Reis gebe, vielleicht bekomme ich dann den basmatigsten Basmati-Reis der Welt ?
Und … ?
Naja. Der Reis war zwar ein ganz kleines bisschen grün, aber er hat eigentlich so geschmeckt wie immer – also wie normaler guter Basmati-Reis eben schmeckt. Allerdings hat die ganze Wohnung auch wieder wunderbar geduftet ! →
Fazit: Kulinarisch eher ein Misserfolg, olfaktorisch durchaus beachtlich.
Vom Geschmack her haben die Pandan-Blätter bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, aber vielleicht hab ich auch noch etwas falsch gemacht:
- wie zum Beispiel kein Huhn sondern Tofu einwickeln …
- oder einen Basmati-Reis in eh schon guter Qualität verwenden …
- oder vielleicht hab ich beim Reis auch nicht genug Extrakt verwendet ?
- oder vielleicht ist das einstündige Einweichen der Blätter in kaltem Wasser nicht nur zum biegsam machen, sondern doch auch zum Aroma herausholen beim Dämpfen ?
Also wer den Duft von Basmati-Reis mag, sollte sich dieses Geruchserlebnis nicht entgehen lassen und zugreifen, wenn es mal zufällig frische Pandan-Blätter gibt !
So wie ich mich kenne, werde ich wahrscheinlich nicht gleich ganz aufgeben, und bei meinem nächsten Besuch im Asia Shop meine Augen offenhalten, ob Pandan-Blätter vielleicht wieder auf Lager sind.
Eventuell probier ich dann doch auch was Süsses damit aus ?
Zu Kokosmilch sollen sie sehr gut passen … mal sehen ! 😉
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Recently on the internet I stumbled upon pictures of a sponge cake that was coloured light green. My first thought was that there was probably green food color in action, but then I noticed the word “pandan” next to all these photos. I had no idea what this could possibly be so of course I was curious, and this is how I learnt all about cooking with pandan leaves.
The leaves themselves are not eaten, but are used in different ways to impart aroma to foods:
- you can add the leaves while cooking and then remove them before serving (similar to what you do with bay leaves)
- you can make little packages – wrap small pieces of food in the leaves and either steam or deep fry them
- you can prepare a liquid extract of the leaves and add this to the dish
Less than one week after my internet findings, I went shopping at my local Asia Shop and what did I find smiling at me from the shelves for 1,50 Euros? That’s right, a package of fresh pandan leaves. I bought them on the spot!
Once I got home I looked for recipes on the internet again, and found a recipe for pieces of chicken wrapped in pandan leaves – so I decided to try this with fresh tofu in place of the chicken. (Of course I also wanted to try out making the extract, so I put 6 leaves aside for a later experiment.)
For the wrapped tofu I cut 2 blocks of fresh tofu into cubes, then drained out the liquid by placing the tofu cubes between paper towels for a few minutes. I then fried the cubes on all sides, and finally added some soy sauce to the pan while it was still hot in order to flavour the cubes.
Now for wrapping. With the first cube I tried to follow a wrapping technique I found in an online video, where you have to weave the leaves around the tofu cube. Only after attempting the first cube did I read that I should have soaked the leaves in cold water for 1 hour beforehand in order to make the wrapping easier, but at this point I was already too hungry (and also too curious about the flavour!) to wait another full hour. Not only that, but you actually need to use up a lot of the pandan leaves with this weaving technique (1 leaf for one cube). In the end I just rolled the rest of the tofu cubes in shorter cut pieces of the leaves, and held them together with toothpicks. Even without the soaking time the wrapping actually worked quite well.
After 10 minutes in the steamer I decided that this should be sufficient cooking time, because the tofu itself was already cooked enough before, so I declared the small packages ready to be served.
So, now I want to be completely honest: the aroma of the pandan leaves did not really find its way into the tofu. Instead, the main outcome was an intense, delicious smell of basmati rice in the rest of our apartment. The tofu itself had (if I was not completely imagining it) only a very very slightly noticeable flavour.
But, the little packages certainly looked really nice, and it was a lot of fun to try out something new. Later on my husband got to try some of the packages for dinner (this time I steamed them for a bit longer), but his opinion was pretty much the same as mine: that the smell is incredible, but the taste is not really there.
Now for the extract. Using my stick-blender I made a paste out of the 6 leaves that I’d kept aside together with 3-4 T of water (the recipe probably also requires a fresh t-shirt, unless you are really careful. It’s really splashy!)
The 6 leaves yielded about a palm-full of paste, and from this paste, using a sieve and a teaspoon, I was able to squeeze out about 30 ml of liquid. I transferred this to a small glass and put it in the fridge.
After about 2 hours the liquid had split into a dark green part on the bottom and a lighter yellowish liquid on top, as you can see on the photo with the glass.
I left the small glass in the fridge overnight, and the following day the green part (the actual extract) had compacted to about half the height of the day before.
I discarded the upper yellow part, and then I cooked about 1 cup of basmati rice, adding the green liquid to the cooking water. Pandan extract can supposedly be used to make normal rice taste like basmati, but I didn’t have any plain rice at home – so I thought, if I add the pandan extract to high quality basmati rice, maybe I will get the most basmatiest rice ever?
And?
Well. The rice turned a very pleasant light green color, but it tasted the same way as always – like good basmati rice, nothing more. But, once again, the whole apartment had this wonderful smell of basmati.
Conclusion: A culinary failure, but an olfactory success.
The taste of the pandan leaves did not really leave a deep impression, but it’s possible that I did something wrong, for instance:
- wrapping tofu instead of chicken pieces …
- or using high quality basmati rice …
- or maybe I did not use enough extract ?
- or maybe the 1 hour of soaking the leaves is not only to make them tender for wrapping, but also so that they release more flavour when steaming them ?
So, if you like the small of basmati, then you should jump at the chance to buy pandan leaves if you see them in a shop, so as not to miss the smelling experience!
And, knowing me, I probably will not give up yet, and on my next visit to the Asia Shop check if there are by chance any pandan leaves in stock.
Maybe I will try out something sweet next time? Pandan leaves supposedly go very well with coconut milk … let’s see! 😉